Projekt: Erfassung der Stephanibrücke Bremen - B6
Auftraggeber: Autobahn GmbH
Ort: Bremen, B6, Stephanibrücke
Jahr: 2024
Abteilung: Technische Vermessung
Leistung:
- Erstellung eines Straßenbestandsplans (SBP), Leitungsplans und Digitalen Geländemodells (DGM).
- Aufstellung eines Übersichtsplan des Festpunktnetzes.
- Verdichtung des Festpunktfeldes mittels GNSS und Tachymetrie
- Kontrolle der Lage über amtliche Lagefestpunkte und Nivellierung der Höhen über amtliche Höhenfestpunkte zur Steigerung der Genauigkeit.
Für die präzise Erfassung der Bestandspläne der Stephanibrücke wurde ein vielseitiges Spektrum modernster Messtechniken eingesetzt. Zunächst erfolgte eine Verdichtung des Festpunktfeldes mittels GNSS und Tachymetrie, wobei die Lage durch amtliche Lagefestpunkte und die Höhen durch Nivellierung über amtliche Höhenfestpunkte akribisch kontrolliert wurden, um die höchste Genauigkeit zu gewährleiste.
Ergänzend dazu wurde das gesamte Messgebiet mit einer photogrammetrischen Erfassung per Drohne beflogen. Hierbei wurde besonders darauf geachtet, dieselben Lage- und Höhenfestpunkte zu nutzen, was die Steigerung der Höhengenauigkeit weiter unterstützte.
Die Brücke selbst wurde detailliert mittels terrestrischem Laserscanning (TLS) und dem Mapping System Navvis VLX erfasst. Die hierfür notwendigen Passpunkte wurden präzise durch tachymetrische Messungen an den vorhandenen Festpunkten bestimmt. Diese Kombination innovativer Verfahren sicherte eine umfassende und hochgenaue Datengrundlage für das Projekt.
Durch diese Kombination aus verschiedenen Messtechniken, konnte ein präziser und umfassender Datensatz der Stephanibrücke und ihrer Umgebung erstellt werden. Diese Daten dienten als Grundlage für die detaillierten Bestandspläne und Digitalen Geländemodelle, die für die weiteren Planungen und Maßnahmen von entscheidender Bedeutung sind.
Auswerteverfahren und Datenextraktion: Die erhobenen Daten sind im nächsten Schritt ausgewertet worden. Dabei dienten die tachymetrischen Daten als Basis, die anschließend mit den Punktwolken ergänzt und erweitert wurden.
Aus den generierten Punktwolken wurden mittels Cyclone 3DR unterschiedliche Daten für den Straßenbestandsplan (SBP) extrahiert. Besonders hervorzuheben ist, dass aus der Punktwolke der terrestrischen Scans nicht nur Fahrbahnränder, sondern auch Details wie Bordsteine, Leitplanken, Beschilderungen und Beleuchtungen im Bereich der Straße erfasst werden konnten. Zusätzlich wurden Querprofile in einem Abstand von 15 m erstellt.
Die Daten der Drohnenbefliegung ermöglichten die Erfassung topografisch relevanter Kanten und auch Brückenkanten, die durch TLS nicht vollständig erfasst werden konnten. Die mit RGB-Farben eingefärbte Punktwolke aus der Befliegung war dabei besonders hilfreich, um Pflasterkanten eindeutig zu erkennen. Aus der VLX-Punktwolke wurden speziell Daten unterhalb der Fahrbahn, wie Geh- und Radwege, Unterführungen und Widerlager der Brücke, gewonnen.
CAD-Bearbeitung und DGM-Erstellung: Die aus den Punktwolken gewonnenen Linien, Kreise und Punkte wurden in AutoCAD mit den tachymetrischen Messdaten zusammengeführt, Linien verbunden und Blöcke eingefügt. Alle Elemente wurden dabei auf Code2000-konformen Layern strukturiert und nach Absprache mit dem Auftraggeber angepasst. Daten aus der Schachtmessung und dem Kataster wurden ebenfalls aufbereitet und in die entsprechenden Dateien integriert, wobei die Katasterdaten als Hintergrund für den SBP dienten.
Für die Erstellung des Digitalen Geländemodells (DGM) wurden die SBP-Daten genutzt und notwendige Linien in Bruchkanten umgewandelt. Zusätzlich wurden aus der terrestrischen Punktwolke in regelmäßigen Abständen Punkte in der Fahrbahnmitte abgegriffen, und in Bereichen mit hohem Detailbedarf wurde die Vermaschung des DGM verdichtet. Das gesamte Aufnahmegebiet wurde in drei überlappende Abschnitte unterteilt, um eine optimale DGM-Erstellung zu gewährleisten:
- Die Fahrbahn mit dem Großteil der Topografie.
- Die Geh- und Radwege, Unterführungen, Wiederlager unterhalb der Brückenbauwerke und ein weiterer Teil der Topografie.
- Die Uferkante mit dem Brückenpfeiler und der Insel in der Weser.